Wer nicht hupt, ist ein Tourist!

Und da soll ich mit dem Porsche durch?

Täglich bewegen sich über zwei Millionen Fahrzeuge durch die historischen und teilweise super schmalen Straßen Roms.

Das kann man weder übersehen, noch überhören und auch die Nase bekommt eine ordentliche Portion Smog ab.

Stell dir den schlimmsten Stau auf einer zweispurigen Straße vor. Dazu kommen jetzt noch von allen Seiten Mofa- und Rollerfahrer, die kreuz und quer fahren. Weil das immer noch untertrieben ist, stell dir nun vor, alle machen aus den zwei Spuren einfach mal so irgendwie vier Spuren. Passt eigentlich nicht, wird aber trotzdem gemacht. Das ganz garnieren wir dann noch mit Dauergehupe und Hitze. Et Voilà!

Unsere Reise mit dem Porsche Travelclub beinhaltete 2 Fahrtage in der Kolonne durch das römische Umland. Allerdings mussten wir unsere Wagen im Porsche Centrum mitten in Rom abholen. Allein bei dem Gedanken daran, einen wunderschönen Porsche durch dieses Verkehrschaos lenken zu müssen, fing ich schon an zu schwitzen.

Auf den Punkt gebracht: eine geile Karre.

All das war aber schnell vergessen. Wir durften den neuen 911 Targa 4S in mahagonimetallic fahren. Ein superschönes Auto und genau das richtige Modell, um damit durch den italienischen Spätsommer zu cruisen.

Targa Porsche Rom

Nachdem alle Sicherheitseinweisungen und das ganze Versicherungsgedöns klar waren, setzte sich unsere Porsche Polonäse in Bewegung. An der Spitze unsere Guide in einem Macan, dahinter wir im 911er Targa und dann zwei 911er Cabrios.

Oh ja, viele Passanten sind stehen geblieben und haben uns nachgeschaut und manche haben uns „Daumen hoch“ gezeigt. Wobei ich mir sicher bin, wäre es eine Ferrari – Kolonne gewesen, wären sie euphorischer gewesen. Wir haben natürlich eine ganze Weile gebraucht, um aus dem direkten Dunstkreis Roms herauszukommen. Und nein, wirklich angenehm war das Fahren dort nicht, aber je weiter wir uns vom Stadtkern entfernten desto leerer und schöner wurden die Straßen.

Hier machte der Papst Urlaub.

Unser erstes Ziel war nahe des Albaner Sees, das Castel Gandolfo mit den berühmten Gärten Barberini. Die päpstliche Sommerresidenz wurde von fast allen Päpsten gerne und oft genutzt. 2014 hat Papst Franziskus die Gärten für die Öffentlichkeit freigegeben. Besucher müssen sich vorab anmelden. Führungen werden in verschiedenen Sprachen angeboten und sind obligatorisch.

Zu sehen gibt es wunderschöne lange Alleen aus uralten Bäumen, riesige geometrische Muster und Wappen aus Hecken und Blumenbeeten. Terrassen, Springbrunnen, Statuen, Fresken,  Ausgrabungen, Kryptoportiken und noch viel mehr. Eigentlich könnte man Tage auf dem 55 Hektar großen Gelände verbringen, leider hatten wir nur 2 Stunden. Hier ein paar Eindrücke:

Villa Barberini RomVilla Barberini Porsche Rom

Ab zum Meer.

Unser Weg führte uns von Rom über Latina ans Mittelmeer. Direkt mit Blick aufs Wasser und strahlendem Sonnenschein machten wir unseren zweiten Stop. Es gab Lunch im il Fogliano, einem sehr stylischen, modernen Restaurant. Lage, Blick und Speisen waren hervorragend! Gut gestärkt und mit ganz viel Freude an dem herrlichen Wetter ging es weiter. Viele kleine Landstraßen und Serpentinen führten uns nach Fiuggi.

il Folgliano Latina

Fiuggi – Mit Cloche  und Glamour – wie in alten Zeiten.

Unser Hotel in Fiuggi war ein auf einem Hügel über der Stadt thronendes fünf Sterne Grandhotel, Baujahr 1913.  Leider erreichten wir dieses erst bei Einbruch der Dunkelheit. Das Grandhotel Palazzo della Fonte empfing uns mit Kronleuchtern, Marmor, Parkett, dicken Teppichen und Wandmalerei. Ein echtes Grandhotel aus alten Zeiten, etwas tuffig aber mit liebenswertem Charme.

Grand Palazzo Fiuggi Hotel

Gerade angekommen, blieb noch kurz Zeit für eine Dusche und den Sprung in Anzug und Abendkleid.  Am runden Tisch war unsere Gruppe zusammengekommen und fühlten uns in der Zeit etwas zurückversetzt. Das 4 Gänge Dinner wurde uns in weißen Handschuhen, mit Cloche – das ist eine Servierglocke – und Tellern mit Goldrand serviert.

Es wäre nicht gut recherchiert, wenn ich hier nun viel mehr zum Hotel schreiben würde. Wir waren unendlich müde nach der aufregenden Fahrt und dem vielen Essen. Am nächsten Tag ging es früh wieder los und ich hatte viel zu wenig Gelegenheit mir das Hotel und auch Fiuggi in Ruhe anzuschauen.

Der Blick aus dem Zimmerfenster am Morgen sah vielversprechend aus.

Blick über Fiuggi

Geradeausfahrer haben hier nix zu suchen. Kurven, Kurven und noch mehr Kurven.

Am zweiten Fahrtag machten wir uns direkt nach dem Frühstück wieder auf in Richtung Rom. Enge Kurven und Serpentinen durch traumhaft verschlafene Landstriche bestimmten den Fahrtag und machten mächtig Fun. Das Motto lautet: Bremsen-Lenken- Gas!

Porsche Lenkrad TargaUmland Rom

Unsere Gruppe war fahrtechnisch recht homogen, so mussten wir keine Rücksicht auf eventuell zurückgebliebene nehmen. Ganz besonders beeindruckt hat mich eine Fahrerin aus Lichtenstein, geschätzt Mitte 60, wahnsinnig elegant, sehr zierlich, fein und zurückhaltend. Aber wehe, wenn Madame hinterm Lenkrad saß, dann war von Zurückhaltung nicht mehr viel zu sehen. Immer hart am Gas und dabei sehr sicher und souverän. Chapeau!

Die Fahrleiterin in ihrem Marcan an der Spitze warnte uns per Funk immer vor entgegenkommenden Autos oder anderen Hindernissen. Zum Beispiel herrenlosen Rindern, die einfach mitten auf der Straße standen.

Kühe auf der Straße vor Porsche 911 Targa

Je näher wir dem römischen Kern kamen, umso unschöner wurde auch wieder der Verkehr. Es wurde bereits Abend, als wir den Wagen wieder im Porsche Centrum Rom abgaben und uns von ihm verabschiedeten. Mit dem Kleinbus ging es dann in unser Hotel im Herzen der Stadt. Zwei Tage Fahrspaß mit vielen Eindrücken vom römischen Umland sind wie im Nu vorbei gegangen. Kurzer Überblick mit Daten gefällig? Dann schau dir meinen Porsche Travel Club Rom Quickie an.

Du willst noch mehr Italien oder Driving Experience? Schau mal hier:

Porsche Camp 4 Quickie

Unterwegs mit der Berg Ziege – Land Rover Training

Dinner im Vatikan

Rom Massentourismus

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6 Kommentare

  1. ARGH! Autofahren in Italien! 😀 Das hab ich mich bisher (auch aus Ermangelung eines fahrbaren Untersatzes) noch nicht getraut! 😀 Und dann gleich noch mit nem Porsche….bei meinem Bleifuß wär das fatal! Aber ich stell’s mir in jedem Fall geil vor! 😀

  2. Liebe Sabine,
    wenn ich die Kombination Rom und Porsche lese, dann fällt mir gleich wieder ein, dass ich noch Unmengen von Rom Fotos unbearbeitet gespeichert habe. Es ist ganz bestimmt toll gewesen, aber mit meinem eigenem Auto möchte ich das nicht machen, denn ich habe gesehen, wie Römer Auto fahren. Da war deine Variante optimaler! Das römische Umland kenne ich gar nicht aber es war bestimmt auch total schön. Das Bild mit den Rindern finde ich besonders toll!
    Liebe Grüße
    Elena

    • Fratuschi Antworten

      Liebe Elena,

      oh ja. Das Fahren in Rom ist wirklich aufregend. Doch sobald man den Stadtkern hinter sich lässt, wird es entspannter.
      Paris, London, New York, Rom…. alles keine Städte zum entspannten dahingleiten.

      Herzliche Grüße
      Sabine

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