No Worries
Einfach mal ohne Hektik Down Under auf sich wirken lassen und in die australischen No Worries Kultur eintauchen. Work and Slow Travel Australien.
Christina und ihr Freund Chris, der in Townsville studiert, werden 14 Monate Down Under sein. Ein Traum! Auf ihrem Blog onbrink.de erzählt Christina von ihren Erlebnissen auf der anderen Seite der Welt. Auch praktische Berichte gehören dazu. Beispielsweise Tipps, was es zu beachten gibt, wenn du ein Auto in Australien kaufen willst.
Als Christina und ich uns virtuell über den Weg liefen, war recht schnell klar, auf uns beide übt Australien einen ähnlichen Reiz aus. Es ist für uns die perfekte Mischung aus westlicher Welt und fernem Abenteuer. Wir haben uns gegenseitig gefragt, warum Australien uns so in seinen Bann gezogen hat. Lest hier Christinas Antworten.
Warum Australien? Wie hat es Australien aus der Ferne geschafft, dich in seinen Bann zu ziehen?
Allein die Ferne ist einfach reizvoll.
Australien ist wirklich am anderen Ende der Welt. Mit dem Flieger ist heutzutage alles relativ fix zu erreichen – fast alles. Allein die Anreise fühlt sich schon wie ein Abenteuer an – man ist gute 30 Stunden unterwegs. Etliche Zeitzonen später ist wirklich zu spüren, dass man nun wirklich weit von Zuhause weg ist.
Außerdem hat mich die Kombination Landschaft und westliche Welt gereizt. Ich war in Südostasien, Indonesien und Lateinamerika unterwegs. Auch da sind die Landschaften grandios aber die Welt ist eine ganz andere. In Kambodscha und Indonesien bin ich ziemlich krank geworden. Deshalb war der Gedanke angenehm, für einen längeren Auslandsaufenthalt doch in der westlichen Welt zu bleiben.
Wurde bisher eine deiner Erwartungen übertroffen?
Oh ja, die Freundlichkeit der Menschen!
Man hört überall, wie freundlich und gelassen die Australier sind. Aber ich mache mir gern mein eigenes Bild, bevor ich am Ende enttäuscht werde. In diesem Fall, wurden alle meine Erwartungen übertroffen. Wie man sich hier gegenseitig unterstützt, wie einem geholfen wird, sich schnell einzuleben – das ist der Wahnsinn. Vielleicht hatten wir auch einfach besonders viel Glück, aber ich kann bisher eindeutig nur von den Australiern schwärmen!
Außerdem war mir nicht ganz klar, dass um Townsville herum wirklich an jeder Ecke ein Traumstrand lauert. Eigentlich ist die gesamte Küste ein einziger, ewig langer Traumstrand. Ich komme gleich nochmal darauf zurück. Jetzt wo wir mit unserem Van etwas mobiler sind, können wir uns jedes Wochenende einen neuen Strand aussuchen, an dem wir morgens aufwachen möchten.
Bist du bisher in einem Aspekt von Australien enttäuscht worden?
Mir fehlen die gemütliche Städte.
Ein kleines bisschen enttäuscht war ich über die etwas amerikanische Art der Städte. Ich kann das nicht verallgemeinern. Ich war bisher nur in Townsville aber mir fehlt hier die Gemütlichkeit der Städte. Kleine verwinkelte Wege, schöne Marktplätze, versteckte Cafés. Mir wurde vorher schon gesagt, dass dies eher in Melbourne findet. Das Ausmaß der riesigen Shopping-Malls und ausschließlich übergroßen Straßen voll mit Jeeps war mir dennoch nicht ganz klar.
Welcher Moment war bisher dein schönster in Down Under?
Menschenleere Traumstrände.
Jedes Mal, wenn ich wieder einen (fast) menschenleeren Strand betrete. Vor der Abreise habe ich mich intensiv mit Australien beschäftigt. Dabei bin ich immer mehr zu dem Schluss gekommen, dass es die richtig tollen, einsamen Strände wohl nur in Westaustralien gibt. Jeder hat uns den Ratschlag gegeben, Westaustralien auf keinen Fall auszulassen, da die Ostküste schon zu sehr mit Touristen überladen ist. Als ich dann zum ersten Mal am Strand in Townsville oder in Toomulla war, habe ich meine Recherchenfähigkeit und die Meinung einiger Freunde etwas hinterfragt. Da waren sie: wunderschön, lang, mit grünen Hügeln im Hintergrund sowie Palmen im Vordergrund und meist menschenleer! Jede Woche darf ich an einem dieser Strände sein – wie traumhaft ist das denn bitte?
Wie würdest du die Menschen in OZ beschreiben?
Sie sind wunderbar.
Sie sind einfach wunderbar! Die „No Worries Kultur“ gibt es wirklich. Ich wünschte wir Deutschen (inklusive mir selbst) hätten davon ein bisschen mehr.
Welche Orte willst du unbedingt noch in Australien sehen und warum?
Süden – Norden – Osten – Westen.
Da ich mir Slow Travel Australien auf die Fahnen geschrieben habe, möchte ich erstmal Queensland so intensiv wie möglich erkunden. Vor allem nördlich von Townsville möchte ich mich in der nächsten Zeit aufhalten, da wir ab November sowieso erstmal gen Süden reisen werden. Von daher möchte ich so viel wie möglich vom Norden noch mitnehmen. Auf jeden Fall:
- Paluma National Park
- Wallaman Falls
- Hinchinbrook Island
- Palm Cove
- Cape Tribulation
Nach unserem Ostküsten-Trip wäre ich dann extrem glücklich, wenn wir es doch noch irgendwie schaffen, den hoch gelobten Westen zu bereisen.
Was ist für dich der gravierendste Unterschied zwischen Deutschland und Australien?
Weite und Farbenpracht.
Die Tatsache, dass so wenige Menschen auf einer so großen Fläche leben. Man fährt nur kurze Zeit aus der Stadt heraus und schon ist man mitten im Nichts.
Radioempfang weg. Internet weg. Kaum eine Menschenseele mehr unterwegs. Um das in Deutschland zu erleben, muss man schon etwas länger unterwegs sein. Selbst dann wird man nicht diese menschenleere Weite erleben. Außerdem nehme ich die Farben hier besonders stark war. Von tiefroter Erde zu azurblauem Ozean, saftig grün überwucherten Hügellandschaften … und das ist nur Queensland! Wer weiß, was in den anderen Staaten noch auf uns wartet!
Was war deine größte Angst, bevor du nach Australien geflogen bist?
Australien – ein teures Land.
Dass ich mit dem Geld nicht hinkommen werde. Jeder sagt einem, wie teuer das Land ist. Zusätzlich kannte ich einige Geschichten von Leuten, die nicht ganz so leicht und ganz so schnell einen Job gefunden haben. Deshalb habe ich mich immer gefragt, ob das Geld reichen wird.
Wurde sie bestätigt oder war sie völlig unbegründet?
Jobs fliegen einem nicht zu.
Nicht ganz unbegründet. Wir hatten bisher mit unserer Hauptinvestition Glück. Wir haben einen super günstigen Van erstanden. Vieles von der Ausstattung wurde uns sogar geschenkt (so viel zum Thema super freundliche Australier), dennoch ist alles andere sehr teuer. Das Geld fließt einem hier schnell durch die Finger. Auch die Jobsuche war bisher nicht erfolgreich. Ich gebe zu, dass weder mein Freund noch ich bisher intensiv gesucht haben. Dennoch ist es nicht so, dass einem die freien Stellen zugeflogen kommen.
Ich denke aber schon, dass wir noch fündig werden. Es wird nicht soweit kommen, dass wir völlig blank die letzten Dollar für einen Not-Rückflug investieren müssen. Ich versuche mal ein bisschen die australische Mentalität zu übernehmen: No Worries!
Hier findest du meine Antworten auf Christinas Fragen: Fratuschi – Liebe zu Australien
Willst du noch mehr über Australien lesen? Schau mal hier:
Sehnsucht Australien Teil 1: Sydney
Sehnsucht Australien Teil 2: Das Wolgan Valley/Blue Mountains
Whitehaven Beach & Great Barrier Reef – Ohne Worte
Australien – Überblick einer Luxusreise
Hanson Bay – der schönste Ort der Welt!
Longitude 131 – Glamping im Outback
4 Comments
Sehr schöner Bericht zu Australien der Fernweh bereitet und ich liebe langsames reisen und das eintauchen in die Kultur des Landes und das Austauschen mit den Einwohnern.
Hallo Ralf, Danke für deinen Kommentar! Wenn man nur immer so viel Zeit hätte… ich wäre ewig unterwegs.
Liebe Grüße
Sabine
Hallöchen,
echt cooler Artikel. Wir können davon viel bestätigen. Die Freundlichkeit der Australier ist fazinierend. Cris hat bei seinem work and travel, 2008, 2 Wochen mit seinen Freunden bei einem Arzt in Broome gewohnt – kostenlos.
Auch als wir in den Flitterwochen die Ostküste bereisten, haben wir den „Way of Life“ genossen.
Das mit den Jobs kann Cris bestätigen. Doch wenn ihr in die Bars oder auf Farmen geht und einfach nachfragt, findet sich immer etwas. Für die Bars braucht ihr allerdings noch ein RSA. Das ist die Lizenz um Alkohol auszuschenken.
Liebe Grüße
Pia & Cris
Hallo Pia, hallo Cris,
Danke für euren kleinen Erfahrungsbericht und die Tipps!
Herzliche Grüße
Sabine