Warnemünde – Hotel am Strand: ein Wohlfühlwochenende
Die späte Nachmittagssonne bereitet sich gerade auf einen spektakulären Untergang vor, als wir mit ein paar Reisebloggern das Hotel Neptun erreichen. Das 5-Sterne SPA- und Wellnesshotel liegt direkt an der Warnemünder Strandpromenade, dahinter erstreckt sich der breite Ostseestrand mit einem Heer blau-weiß gestreifter Strandkörbe. In den 90ern hat das Hotel Neptun das erste Original Thalasso-Zentrum in Deutschland eröffnet und inzwischen wird die Heilkraft des Meeres hier für viele Kur- und Wellnessanwendungen genutzt. Diese kleine luxuriöse Auszeit steht für morgen auf dem Programm.
Nach einer sehr netten Begrüßung in der eleganten Eingangshalle mit Bar, Lounge und Boutiquen geht es aufs Zimmer. Alle 338 Unterkünfte haben Meerblick! Normalerweise würde ich meine Tasche abstellen und sofort wieder losstürmen nach draußen, aber kaum komme ich in mein Zimmer im fünften Stock, möchte ich am liebsten bleiben! Wie schön, wie gemütlich!
Moderner retro-chic, ein kleiner süßer und gesunder Willkommensgruß steht in der Leseecke. Vom großen Eckbalkon gucke ich zum Strand und über die Promenade bis zum berühmten Leuchtturm von Warnemünde. Genau, der von den Briefmarken!
Bin versucht, mir mit der Kaffeemaschine eine Tasse zu brühen und es mir gemütlich zu machen. Wenn nicht das Meer und der Sonnenuntergang vor der Hoteltür warten würden…
Diesen Ausblick kannst du dir übrigens jederzeit nach Hause holen, denn hier auf dem Hotel Neptun ist eine Warnemünde Webcam installiert.
Warnemünde – Wind und Wellness.
Und Sonnenauf- und Sonnenuntergang fahren hier um diese Jahreszeit wirklich schöne Farben auf. Am Strand lassen einige Drachen steigen, ein paar Jogger laufen am Wasser, eingemummelte Spaziergänger lassen sich die Seeluft um die Nase wehen. Es ist angenehm belebt, aber nicht mehr voll hier um diese Jahreszeit. Die Luft riecht kaum nach Meer, der Salzgehalt ist hier sehr gering.
Durchgepustet vom Ostseewind und glücklich über den schönen Sonnenuntergang geht es zur Führung durchs Hotel. Alles wirkt stilvoll, sehr professionell und dabei unaufgeregt und nordisch-herzlich. Viele Mitarbeiter arbeiten seit Jahrzehnten hier und ich habe den Eindruck, dass sie sich wohlfühlen und stolz sind auf „ihr“ Hotel. Der SPA- und Fitnessbereich gefällt mir besonders gut und ich freue mich noch mehr auf die Thalasso-Auszeit morgen. Ob Zumba-Kurs, Hanteltraining, Schwimmen im Meerwasserpool, Laufbandtraining, Wellness oder Relaxen im Ruhebereich – auch hier kann ich von überall aufs Meer gucken! (Und -wenn das noch ein Pluspunkt für jemanden ist: wer Fitnessurlaub machen möchte, kann auch Personal Trainer buchen, teils sogar ehemalige Profisportler wie Leichtathletin Grit Breuer oder Fußballprofi Marco Laaser.)
Die kleine Vital- und Thalassokur geht übrigens schon beim Abendessen los für die, die mögen mit Algen, Fisch und Meeresfrüchten. Mehr Meer zum gucken, essen und reinlegen ist hier gesetzt.
Warnemünde – It´s Thalasso – Time!
Der Samstag beginnt mit dem schon angekündigten Sonnenaufgang, ich verheddere mich fast in der Bettdecke als ich zur Kamera und auf den Balkon springe. Vom großen Frühstücksbuffet geht es zu einer kleinen Strand- und Leuchtturmtour. Die Bewegung an der frischen Luft tut gut. Der Blick vom Leuchtturm auf die Fähren nach Dänemark, den Hafen, die Kreuzfahrtschiffe und Fischkutter verstärkt das Gefühl von Urlaub am Meer.
Die hoteleigene Strandbar in den Dünen hat noch auf für ein warmes Getränk und einen kleinen Mittagsimbiss, dann geht es auch schon vom Zimmer in den Bademantel und zur Wellnessbehandlung.
Und während ich gerade noch herrlich rustikal und unprätentiös Pommes rot-weiß und Milchkaffee am Strand verspeist habe, bin ich 2,5 Neptun-SPA-Stunden später ein völlig anderer Mensch. Komplett entspannt, entschlackt, geglättet und maximal gepflegt. „Sie fühlen sich bestimmt fünf Jahre jünger nach der Behandlung und sehen auch so aus“, sagt der Wellness-Chef mit einem Augenzwinkern. „Vier garantieren wir, eins holen Sie sicher genetisch noch raus.“ Definitiv bin ich nach Wohlfühlmassage, Gesichtsbehandlung und Zeit in der Thalasso-Wanne so entschleunigt, dass es mir eigentlich auch egal ist, es fühlt sich einfach richtig gut an.
Meerwasser & Algen
Bei der 45-minütigen Thalasso-Behandlung werden nur Produkte auf Algenbasis verwendet, die Algen kommen von großen Plantagen in Frankreich. Es geht los mit einem Ganzkörper-Algenpeeling, danach wird ein porenöffnendes Algengel aufgetragen. Damit steige ich in die Wanne und bekomme noch ein Algenpulver ins Wasser geschüttet.
Das Badewasser wird aus der Ostsee vor der Haustür gepumpt, die direkte Meeranbindung ist eine Voraussetzung, um Thalassozentrum werden zu können. In einer hoteleigenen Anlage wird das Wasser dann gereinigt und ansonsten naturbelassen. Fische zum Beispiel werden zurück ins Meer gelenkt, damit sie nicht mit in der Wanne landen. Das Wasser ist übrigens nur lauwarm, wichtig für den Körper, denn die nächsten 25 Minuten kommen aus verschiedenen Düsen Wasserstrahlen, die abwechselnd stark unterschiedliche Körperpartien massieren.
Langsam wird mir richtig warm, die Wassermassage regt die Durchblutung an, der Körper hilft spürbar mit beim Entschlacken. Ich habe schon jegliches Zeitgefühl verloren. Als es aufhört zu sprudeln und zu blubbern, bekomme ich noch eine kleine Behandlung und werde komplett eingecremt mit Algen-Bodylotion. Eingemummelt in den Bademantel wird mir ein Beautytee in die Hand gedrückt und ich begebe mich damit wohlig-glücklich auf eine der Ruheliegen, gucke aufs Meer, die Möwen und die Schiffe. Perfekt. Das ist wirklich Luxus und erholsam.
Warnemünde – Sehenswürdigkeiten & Fischbrötchen.
Am frühen Abend hat das Hotel uns eine lustige Führung durch den Ort organisiert; mit Fiete Fischkopp gibt es ein bisschen Warnemünder Geschichte, Lieder mit Schifferklavier und ein wenig Seemannsgarn. Die Flaniermeile entlang des Kanals sieht schön aus mit den Lichtern, auch die beleuchteten Häuser. Beschließe, am nächsten Tag im Hellen nochmal wiederzukommen. Zurück im Hotel gibt es wieder ein hervorragendes Abendessen im zum Hotel gehörigen Restaurant, mit Antipasti, Steak und Flammkuchen. Plus geselligem und informativem Austausch für unsere Blogs danach.
Am nächsten Tag genieße ich nochmal den wunderschönen Blick von meinem Zimmer auf den Strand, den Warnemünder Leuchtturm und die Ostsee, stelle nochmal fest, wie bequem das Bett ist und wie gut ich hier geschlafen habe. Heute frühstücken wir im 19. Stock in der Skybar und die Aussicht ist wirklich schön, über Mole, Ort und Werft in die eine Richtung, den Strand entlang bis fast nach Heiligendamm in die andere. Dazu gibt es wieder ein üppiges Frühstücksbuffet und frischen, leckeren Kaffee.
Um 14 Uhr fährt der Zug ab Warnemünde Bahnhof, also bleibt noch etwas Zeit für Umgebung rund ums Hotel. Wir leihen hoteleigene Räder aus und fahren in den schönen Ortskern des ehemaligen Fischerdorfes mit den hübschen Häusern, entlang am Alten Strom, dem Kanal mit den Fischkuttern und umringt von kleinen Cafés und Geschäften. Ein Fischbrötchen passt leider nicht mehr rein nach dem üppigen Hotelfrühstück. Beim nächsten Mal.
Aus dem Ort fahren wir zurück zum Hotel und von da Richtung Heiligendamm. Es geht am Meer entlang und durch den herbstlichen Wald, sogar ein Stück vom Gespensterwald mit seinen schiefen, knorrigen Bäumen sehen wir noch. Ich atme nochmal tief die Warnemünder Ostseeluft ein, sauge die Kulisse auf und fühle mich erholt wie nach einer Woche Urlaub. Das Hotel Neptun und Warnemünde kommen definitiv direkt wieder auf die Reisewunschliste.
Butter bei die Fische:
Suiten ab ca. 300,- pro Nacht inklusive Frühstück. Wer viel Freiraum mag und Badewannen liebt, der wird sich in der Neptun Suite wohlfühlen. Auf 145 qm warten unter anderem vier Balkone und eine Meerblick-Badewanne auf dich. Preis pro Nacht ab 800,- Euro.
Hunde sind in der 5. und 15. Etage willkommen, es fällt eine Extragebühr von 25,- Euro pro Nacht an.
Hotel Neptun
Seestraße 19
18119 Rostock-Warnemünde
Telefon: 0381 777-0
Über die Autorin:
Hallo, ich bin Janine. Als Radio- und Fernsehmoderatorin beim WDR berichte ich über regionale Ereignisse. Über heimische Grenzen hinaus erzähle ich über kleine und große Reisen auf datewithplaces. Ich freue mich sehr, hier einen Gastbeitrag für Sabine und fratuschi schreiben zu dürfen, über ein Blogger Wellness- und Arbeitswochenende an der Ostsee. Normalerweise reise ich alleine, antizyklisch und mit Rucksack, bin am liebsten draußen in der Natur unterwegs. Ich übernachte auch gerne in Hostels, weil ich die Atmosphäre mag. Und weil ich ohnehin den ganzen Tag unterwegs bin. Umso mehr freue ich mich auf dieses Wochenende, an dem speziell das Hotel und ein bisschen Luxus Programm sind.
Die Reisejournalistin Antje Zimmermann beschreibt ihre Eindrücke aus Warnemünde in diesem Artikel: Mehr vom Meer. Bist du eher Nordsee-Fan? Dann habe ich hier ganz viel Sylt für dich!
2 Comments
Schön, dass es dir in Warnemünde gefallen hat!
Danke, für deinen Kommentar Warnemünde :- )